Katharina Ursula Langhorst Katharina Ursula Lauer kam am 30. Mai 1922 in Dresden zur Welt. Im Sommer 1942 lernte sie den elf Jahre älteren Heinrich Langhorst kennen. Dieser hatte 1934 zusammen mit seinem Bruder Fritz und seinem Vater Friedrich in und um Dresden ein weit verzweigtes Widerstandsnetzwerk aufgebaut und verbotene sozialdemokratische Zeitungen wie den „Neuen Vorwärts“ oder die „Sozialistische Aktion“ verteilt. Katharina und Heinrich heirateten am 8. November 1942 kurz vor seiner Einberufung. Beide wussten, dass ihnen nicht viel Zeit bleiben würde. Am 13. Februar 1945 suchte Katharina - wie die gesamte Hausgemeinschaft auch - Zuflucht im Keller vor dem Angriff. Katharina, ihr Sohn und ihre Eltern erstickten dort.
Theodor Hermann Kühn Theodor Hermann Kühn hatte früh seine Liebe zur Musik entdeckt und spielte bereits als 5-Jähriger fast täglich Klavier. Im August 1942 war der 11-Jährige ins Alumnat der Kreuzschule aufgenommen worden und gehörte damit auch dem Kreuzchor an. Vom Kriegsverlauf beunruhigt, bat sein Vater Pfarrer Kühn am 12. Februar 1945 die Schulleitung darum, seinen einzigen Sohn nach Borna zurückzuschicken. Doch seine Sorge fand kein Gehör. Die Kreuzschule wurde beim ersten Luftangriff am nächsten Tag getroffen und fast vollkommen zerstört. Elf Kruzianer kamen ums Leben. Einer von ihnen war Theodor.
Johannes Krüger Auf vier Kriegsschauplätzen hatte sich Johannes Krüger für die Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkriegs verdient gemacht. Der Vater zweier Kinder war bereits in der Zwischenkriegszeit erst dem Freikorps Halle und und dann dem Stahlhelm beigetreten. Als überzeugter Nationalsozialist und NSDAP-Mitglied stieg er in der Wehrmacht schnell auf. Wegen eines Herzleidens wurde er nach Dresden versetzt, wo er bis zu seinem Tod am 13. Februar 1945 als stellvertretender Kommandeur die Kriegsgefangenen im Wehrkreis IV befehligte.
Wilhelm Franke Seit 1919 war der gebürtige Saarburger und passionierte Lehrer Wilhelm Franke Mitglied der sächsischen SPD. 1924 wurde er schließlich als Abgeordneter für verfassungs- und schulpolitische Fragen in den Dresdner Stadtrat gewählt. Er kämpfte für eine freie und gerechte Bildung und setzte sich für die Einführung der Einheitsschule ein. Nach der Machtübertragung an Adolf Hitler wurde Wilhelm Franke mehrere Male verhaftet. Er, seine Frau Margarete und seine Tochter Gela kamen in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 ums Leben.
Ottomar Enking Der in Kiel geborene Ottomar Enking machte Dresden zu seiner neuen Wahlheimat. Im Jahr 1936 wurde er Gründungsmitglied der wichtigsten nationalsozialistisch geprägten Schriftstellergruppe, dem Eutiner Dichterkreis. Der überwiegende Teil des Kreises gehörte der NSDAP an. Schirmherr Hinrich Lohse wurde später „Reichskommissar für das Ostland“ und war aktiv an Massenverbrechen an der jüdischen Bevölkerung beteiligt. Am 13. Februar 1945 starb Ottomar Enking im Alter von 77 Jahren beim Bombardement der Stadt Dresden.
Ellen Regina Beer Am Abend des 13. Februar 1945 spielte der Zirkus vor etwa 2.000 Gästen. Nachdem die Vorwarnung für einen Luftangriff erging, wurden die Besucher*innen und Angestellten in die Luftschutzräume gebracht. Nach dem ersten Angriff führte Ellen Regina Beer zusammen mit vier Männern 17 Zirkuspferde in der Nähe der Carolabrücke an die Elbe, wo sie der zweite Angriff tödlich traf. Regina fand man – die Zügel ihres Doppelponys fest umschlossen – unter den toten Tieren.
Cornelius Hendrikus Dorré 1941 trat der 31-jährige Dorré der neu gegründeten SS-Freiwilligen-Legion Niederlande bei. Als die Alliierten an der südlichen Grenze der Niederlande standen, brach Panik unter den niederländischen Nationalsozialist*innen aus. Viele flohen auf deutsches Gebiet, auch der SS-Mann Dorré mit seiner Familie. Er kam während der Luftangriffe in Dresden um.
Radio RomaRespekt #29 - Raffaela Laubinger: "Auf dem Bild ist eindeutig mein Vater zu sehen." Wie Raffaela Laubinger die Geschichte ihrer Familie erforscht und in welchem Zusammenhang diese mit der historischen Fotoausstellung von Jana Müller und Eve Rosenhaft steht. Antje Meichsner
Freiwillig bin ich nicht ausgereist - "Ständige Ausreise - Schwierige Wege aus der DDR" Der Protest, der schließlich zum Herbst 1989 führte, begann auch in Leipzig schon Jahre vorher. Heike Kleffner erzählt in dem Buch "Ständige Ausreise - Schwierige Wege aus der DDR" die Geschichte von Stefan Tabor.
(L)OST IN TRANSFORMATION Die Konferenz (L)OST IN TRANSFORMATION junger Wissenschaftler*innen aus Leipzig besprach Analysen über die Eigenarten Ostdeutschlands. Neben Fragen zum Wohnungsmarkt, zu politischer Ökonomie sowie Migrationserfahrungen der Vor- und Nachwendegeneration ging es auch um immer offener zu Tage tretenden Rechtsextremismus und Rassismus.