Johannes Krüger Auf vier Kriegsschauplätzen hatte sich Johannes Krüger für die Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkriegs verdient gemacht. Der Vater zweier Kinder war bereits in der Zwischenkriegszeit erst dem Freikorps Halle und und dann dem Stahlhelm beigetreten. Als überzeugter Nationalsozialist und NSDAP-Mitglied stieg er in der Wehrmacht schnell auf. Wegen eines Herzleidens wurde er nach Dresden versetzt, wo er bis zu seinem Tod am 13. Februar 1945 als stellvertretender Kommandeur die Kriegsgefangenen im Wehrkreis IV befehligte.
Wilhelm Franke Seit 1919 war der gebürtige Saarburger und passionierte Lehrer Wilhelm Franke Mitglied der sächsischen SPD. 1924 wurde er schließlich als Abgeordneter für verfassungs- und schulpolitische Fragen in den Dresdner Stadtrat gewählt. Er kämpfte für eine freie und gerechte Bildung und setzte sich für die Einführung der Einheitsschule ein. Nach der Machtübertragung an Adolf Hitler wurde Wilhelm Franke mehrere Male verhaftet. Er, seine Frau Margarete und seine Tochter Gela kamen in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 ums Leben.
Ottomar Enking Der in Kiel geborene Ottomar Enking machte Dresden zu seiner neuen Wahlheimat. Im Jahr 1936 wurde er Gründungsmitglied der wichtigsten nationalsozialistisch geprägten Schriftstellergruppe, dem Eutiner Dichterkreis. Der überwiegende Teil des Kreises gehörte der NSDAP an. Schirmherr Hinrich Lohse wurde später „Reichskommissar für das Ostland“ und war aktiv an Massenverbrechen an der jüdischen Bevölkerung beteiligt. Am 13. Februar 1945 starb Ottomar Enking im Alter von 77 Jahren beim Bombardement der Stadt Dresden.
Ellen Regina Beer Am Abend des 13. Februar 1945 spielte der Zirkus vor etwa 2.000 Gästen. Nachdem die Vorwarnung für einen Luftangriff erging, wurden die Besucher*innen und Angestellten in die Luftschutzräume gebracht. Nach dem ersten Angriff führte Ellen Regina Beer zusammen mit vier Männern 17 Zirkuspferde in der Nähe der Carolabrücke an die Elbe, wo sie der zweite Angriff tödlich traf. Regina fand man – die Zügel ihres Doppelponys fest umschlossen – unter den toten Tieren.
Cornelius Hendrikus Dorré 1941 trat der 31-jährige Dorré der neu gegründeten SS-Freiwilligen-Legion Niederlande bei. Als die Alliierten an der südlichen Grenze der Niederlande standen, brach Panik unter den niederländischen Nationalsozialist*innen aus. Viele flohen auf deutsches Gebiet, auch der SS-Mann Dorré mit seiner Familie. Er kam während der Luftangriffe in Dresden um.
Freiwillig bin ich nicht ausgereist - "Ständige Ausreise - Schwierige Wege aus der DDR" Der Protest, der schließlich zum Herbst 1989 führte, begann auch in Leipzig schon Jahre vorher. Heike Kleffner erzählt in dem Buch "Ständige Ausreise - Schwierige Wege aus der DDR" die Geschichte von Stefan Tabor.
Utopien waren plötzlich ganz nah - die Jahre um 1989 aus Sicht der Kuratorin Wanda Interview Claudia "Wanda" Reichardt kam nach Dresden. In der baufälligen Villa Marie fand sie eine Bleibe im Kreise einiger Künstler*innen und eröffnete später die private Galerie 'fotogen'. Auch wenn die Galerie 1987 verboten wurde: stoppen konnte man sie nicht.
Ostdeutsche Frauen*kämpfe um 1989 Interview Die autonome Frauenbewegung in der DDR engagierte sich seit den frühen 1980er Jahren u.a. gegen stereotype Geschlechterrollen und patriarchale Strukturen. Wir sprachen mit Jessica Bock über ostdeutsche Frauenkämpfe um 1989.
Kapitalismus in der Peripherie - die Politische Ökonomie Ostdeutschlands Die politische Ökonomie Ostdeutschlands ist geprägt durch eine strukturelle Abhängigkeit vom westdeutschen Landesteil. Dabei schlägt sich das Fehlen von lokalen Eigentümer*innen in einer dauerhaften Transferabhängigkeit nieder.