Weiße Männer sehen ihre Macht bedroht Interview Vom Bildschirm zur realen Gewalt auf der Straße? Der Hamburger Rechtsextremismusforscher Andreas Speit über spezielle Radikalisierungsmechanismen im Netz.
„Ich wünsche mir, dass uns die Zivilgesellschaft nicht als Integrationsprojekt versteht, sondern erkennt, dass wir selbst Teil dieser Gesellschaft sind“ Welches Engagement setzen Migrant:innen dem autoritären Sog entgegen? Interview von Johannes Richter mit Hamida Taamiri, Koordinatorin von KOMMIT in Bautzen Von Hamida Taamiri und Johannes Richter
Pränataldiagnostik - ein Interview zu gesellschaftlichen, politischen und ethischen Fragestellungen Wir haben Dr. Anne-Katrin Olbrich zu Fragestellungen der Pränataldiagnostik interviewt. Sie ist psychologische Beraterin in der Schwangeren-, Ehe- und Lebensberatung bei der Stadtmission Dresden sowie im Vorstand von weiterdenken - Heinrich-Böll-Stiftungen Sachsen.
Christlicher Fundamenstalismus im sächsischen «Biblebelt» Ein Bericht bringt Bewegung Von Kathrin Bastet
Asyl in Sachsen - Interview mit Rola Saleh von Miriam Knausberg Rola Saleh arbeitet seit 2011 hauptamtlich bei der AG In- und Ausländer e.V. in Chemnitz in der Asylverfahrensberatung und in der Beratung für Migrant*innen im Alltag und engagiert sich bei der Initiative Jugendliche ohne Grenzen als Landeskoordinatorin für Sachsen. Zudem ist sie Vorstandsmitglied des Sächsischen Flüchtlingsrats und Landeskoordinatorin beim Bundesfachverband für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF). 2001 kam sie selbst aus dem Libanon als Asylsuchende nach Chemnitz. Nach 10 Jahren bekam sie einen sicheren Aufenthaltsstatus. Das Interview mit ihr führte Miriam Knausberg, die 2014 ein Praktikum bei Weiterdenken absolvierte und dabei zu Fragen von Asyl und Menschenrechten Veranstaltungen organisiert und an der nebenstehenden Broschüre mitgearbeitet hat. Von Miriam Knausberg
Inklusion in Thüringen Ein Interview mit Mandy Herrmann. Mandy Herrmann ist Kindheitspädagogin und arbeitet als Kita-Leiterin im Wartburgkreis. Zurzeit macht sie außerdem ihren Master-Abschluss im Studiengang „Soziale Arbeit“ mit dem Vertiefungsschwerpunkt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“.
Netzfeminismus - Interview mit Katrin Rönicke Katrin Rönicke ist Journalistin, Bloggerin, Podcasterin und eine der drei Frauen der feministischen Initiative Frau Lila. Sie ist seit 2009 Stipendiatin, seit 2010 Mitglied des Frauenrats und seit 2011 Mitglied der Mitgliederversammlung der Heinrich- Böll-Stiftung. In der diesjährigen Weiterdenken-Sommerschule «Work in Progress - Geschlechterdemokratie 2013» bot sie einen Workshop zum Thema Feminismus im Web 2.0 an. Ihre Perspektiven auf Netz-Feminismus, maskulistische Trolle, erfolgreiche feministische Plattformen und vieles mehr, beschreibt sie hier.
MigrantInnen in Dresden und ihr 1989 Wenn die Geschichte der Friedlichen Revolution 1989 diskutiert, erforscht und gelehrt wird, können wir inzwischen auf zahlreiche Sammlungen biographischer Erzählungen zurückgreifen und uns informieren, wer diese Zeit wie und wo erlebte. Bisher stehen dafür aber fast ausschließlich deutsch-deutsche Geschichten zu Verfügung. Die Tatsache, dass 1989 etwa 190.000 MigrantInnen in der DDR wohnten, dort ebenso die Umbrüche erlebten und zum Teil auch mitgestalteten, bleibt ein blinder Fleck in der aktuellen Geschichtsschreibung. Von ihren Wegen durch die Wendejahre in das vereinte Deutschland, von ihren Entscheidungen und heutigen Perspektiven erzählen die hier zu lesenden Interviews.
Deswegen ist für mich eine Gesellschaft erstrebenswert, in der wirklich alle Kinder die Chance haben, ihre Ressourcen zu entwickeln. Dr. Anne-Kathrin Olbrich, (Jahrgang 1959), hat Kulturwissenschaften in Leipzig studiert und an der TU Dresden promoviert. Sie hat 2 Kinder, ist verheiratet und arbeitet als Ehe-, Familien und Lebensberaterin und Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberaterin. Siehst du dich politisch als links? Natürlich. Warum? Für mich verbindet sich Linkssein immer noch mit dem schönen Satz: Ich möchte eine Gesellschaft in der die Entwicklung eines Jeden die Bedingung für die Entwicklung aller ist. – Das ist aus dem Kommunistischen Manifest von Karl Marx. Stephan Hermlin hat mal ein Buch darüber geschrieben, das „Abendlicht“, in dem er sehr schön beschreibt, dass er es früher immer anders herum gelesen hätte. Er meinte gelesen zu haben, die Entwicklung aller sei die Bedingung für die Entwicklung jedes einzelnen. Und so war ja auch der reale Sozialismus angelegt, so nach dem Motto: erstmal müssen alle anderen, ehe du dich selbst entwickeln darfst. Was für eine Überraschung, auf einmal zu merken, dass man einen solchen Gedanken völlig falsch gelesen und interpretiert hat – und auf einmal eine richtige Entdeckung macht. Deswegen ist für mich eine Gesellschaft erstrebenswert, in der wirklich alle Kinder die Chance haben, ihre Ressourcen zu entwickeln.
Porträt - Etelka Laňková Etelka Laňková, ursprünglich Lehrerin im Kindergarten, später bildende Künstlerin, war eine wichtige exekutive Mitarbeiterin des Bürgerforums. Nach Cheb kam sie im Jahre 1980 und lebt hier bis heute. In den 90er Jahren arbeitete sie in der Kulturabteilung des Bezirksnationalausschusses. Heute ist sie im Ruhestand. Das Forum bereitete den Boden für die weitere Entwicklung gut vor. Es führte Menschen zusammen, die vernünftig, klug und gebildet waren und sich politisch engagieren wollten. Auch wenn die meisten mit der Zeit in den Hintergrund traten, haben sie doch den Jüngeren die Tür in die Zukunft aufgestoßen. Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Vorher hatten die Leute keine Lust, sich irgendwo einzubringen. Aber als man damit begann, über öffentliche Angelegenheiten offen zu diskutieren, bekamen die Leute auf einmal Lust, sich zum Beispiel als Kandidat für die Kommunalwahlen aufstellen oder für eine Arbeit anwerben zu lassen, die sie wahrscheinlich vorher in ihrem Leben nie gemacht hätten. Die Leute fanden plötzlich den Mut, Funktionen zu übernehmen, in der Stadtverwaltung mitzumachen. Das Bürgerforum in Cheb hatte auf jeden Fall seinen Sinn.