Auf das Wasser kommt es an

Konferenz zum Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier

Transparenz und Austausch, Zuhören und gemeinsam zu Lösungen finden - das sind Erfolgsfaktoren für einen breit getragenen Strukturwandel im Mitteldeutschen Kohlerevier. Nur wer sich kennt, spricht miteinander, tauscht Positionen und Ideen aus und kommt am Ende in gemeinsames Handeln. Deshalb boten Weiterdenken und der BUND Sachsen e.V. am 24. September 2025 im Bürgerbegegnungszentrum Neukieritzsch einen Raum des Austauschs, der Begegnung und Information.

Auf unserer Konferenz "Auf das Wasser kommt es an!" versuchten wir den Spagat aus Themen, mit denen sich Kommunen und Landkreise bundesweit beschäftigen - Wasserverfügbarkeit und -qualität sowie Klimaschutz und -anpassung - und einem weiteren großen Themenblock, dem Strukturwandel. Rund 50 Menschen ließen sich auf das Themenexperiment ein. Neben dem Bühnenprogramm stellten sich Projekte wie etwa die Grüne Pleiße, "Lebendige Ufer" (BUND Sachsen) und RegioNet WasserBoden vor.

Keynotes

Dr. Antje Otto (Uni Potsdam, AG Geographie und Naturrisikenforschung) eröffnete den Tag mit einem Vortrag über Klimaanpassung in Kommunen. Dr. Mareike Pampus (Institut für Strukturwandel und Nachhaltigkeit, Uni Halle) sprach über Möglichkeiten, (Struktur-)Wandel nachhaltig zu gestalten.

"Nachhaltigkeit gestalten heißt, Wasser nicht als Nebenprodukt des Strukturwandels zu sehen, sondern als gemeinsame Grundlage, über die wir transparent, partizipativ und über Grenzen hinweg entscheiden müssen."
Mareike Pampus

Inputs "Was tun, wenn das Wasser knapp wird"

Inputs zur Wasserverfügbarkeit kamen  von Robert Schimke (Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft), Falk Kortenhof (RegioNet WasserBoden) und Jörg Staude (Klimareporter).

Wenn wenig Wasser da ist, muss klar sein: Wer bekommt auf jeden Fall Wasser, wer bekommt weniger oder gar kein Wasser. Und das muss gesellschaftlich ausgehandelt werden. Dafür braucht es eine breite Beteiligung.
Robert Schimke

Inputs "Wasser in der Region - Projekte, Konzepte, Probleme"

Isabella Peißker (Stabsstelle des Landrates Wirtschaftsförderung/Kreisentwicklung, Landkreis Leipzig) und Nico Neumann (DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH) stellten Pläne für die Entwicklung der Region vor. Auf Energie- und Wasserbedarfe bei der Produktion grünen Wasserstoffs ging Tobias Richter vom Wasserstoffnetzwerk HYPOS in seinem Input ein. Lars Hartung (Agrargengenossenschaft AGROSS) stellte die teils erheblich einschränkenden Bedingungen durch rekultivierte Böden auf landwirtschaftliche Erträge - auch über lange Zeiträume - dar. Dr. Maria Vlaic (Nabu Sachsen) machte die Teilnehmenden auf die gravierenden Folgen des Kohleabbaus für Umwelt und Natur aufmerksam und stellte Renaturierungsprojekte des NABU in der Region vor.

Swantje Vondran, Kommunalberaterin Klimaschutz und -anpassung der mellon GmbH, stellte ein positives Beispiel des Elbe-Elster-Kreises (Brandenburg) vor. Es wurde deutlich, sobald Verwaltung - in diesem Fall die untere Naturschutzbehörde - wie ein Dienstleister denkt, lässt sich viel ermöglichen, was in vielen Kommunen undenkbar erscheint!

Bei Ackerflächen auf Kippenstandorten sind die Menge und Verteilung von Niederschlägen während der Vegetationszeiten aufgrund des fehlenden Vermögens dieser Böden, Wasser nachliefern zu können, für den Erfolg der Bewirtschaftung noch entscheidender.
Lars Hartung

Abschlusspanel "Wie kommen wir zusammen? Wo und wie anpacken?"

Am Nachmittag blickte ein Podium auf die praktische Umsetzung von Klimaanpassung, Wasserrückhalt in der Landschaft und Strukturwandel. Was läuft bereits gut? Wo sind neue Allianzen nötig und möglich? Mit dabei waren Marco Stegemann (Berater Gewässerunterhaltung beim DVL), Isabella Peißker (Landkreis Leipzig), Thomas Hellriegel (Kommunale Strukturentwicklungsgesellschaft mbH) und Almut Gaisbauer (BUND Sachsen, Projekt "Lebendige Ufer").

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