Die fatalen Folgen von Hoch- und Niedrigwasser sind menschengemacht. Damit haben wir aber die Lösungen selbst in der Hand.

Allein in den vergangenen 25 Jahren gab es an der Elbe zwischen Dresden (obere Elbe) und Neu Darchau (untere Elbe) acht extreme Hoch- und Niedrigwasserereignisse. Es sind Jahre der Superlative: 2002 fand das höchste je gemessene Hochwasser an der Elbe statt. Andererseits floss von 2014 bis 2020 enorm wenig Wasser die Elbe hinab. In Summe zählen diese Jahre zu den abflussärmsten seit Beobachtungsbeginn.
Die Elbe führt mal viel und auch mal wenig Wasser. Das ist normal. Doch die Extreme nehmen aufgrund der Klimakrise zu – durch Starkregen und lokale Unwetter bzw. ausbleibenden Niederschlag und eine deutlich höhere Verdunstung, die durch steigende Temperaturen und mehr Sonnentage verursacht wird. In zunehmend wärmeren Wintern fällt seltener Schnee. Dadurch bleiben immer öfter größere Schneeschmelzen und die typischen Hochwasser im Winter und Frühjahr aus. Die auf Wasser angewiesenen Auen werden (noch) seltener mit Wasser versorgt.
Unser Umgang mit dem Fluss verstärkt die Folgen der Klimakrise. Für eine bessere Schiffbarkeit wurde die Elbe eingeengt und begradigt. Der Strom ist kürzer und fließt jetzt viel zu schnell. Die Folge ist Tiefenerosion. Der Fluss gräbt sich in sein bewegliches Bett. Zwischen Torgau und Dommitzsch sind es schon zwei Meter. So wirkt die Elbe wie ein riesiger Entwässerungsgraben auf die Landschaft, die immer
trockener wird. Dabei sind intakte Flusslandschaften eigentlich gigantische natürliche Wasserspeicher, die Extreme von Hoch- und Niedrigwasser abmildern und damit auch dem Hochwasserschutz dienen.
>> Ausführlicher Artikel über Hoch- und Niedrigwasser an der Elbe