Zum Demokratieverständnis von Pegida
Pegida Dresden behauptet, das wahre Volk zu sein und tritt für Demokratie und gegen eine Diktatur ein. Doch was versteht man bei Pegida unter "Demokratie" und Volkssouveränität?Welche Vorstellungen demokratischer Ordnung werden bei Pegida verbreitet? - Eine kritische Diskursanalyse von Reden bei Pegida in Dresden
Die hier veröffentlichte Masterarbeit beantwortet folgende Fragen:
Was versteht Pegida Dresden unter Volkssouveränität? Welche Ordnungsvorstellungen und Demokratiekonzeptionen hängen damit zusammen? Wie begründet die Pegida-Bewegung ihren Widerstand? Welche Rolle spielen dabei Stereotypie und Verschwörungsdenken? Was versteht Pegida unter Volk?
Pegida leitet ihren Anspruch auf die Umsetzung ihrer Forderungen aus dem Prinzip der Volkssouveränität ab. Und, wie diese Arbeit zu zeigen versucht, auch ihre Vorstellung guter politischer Ordnung, ihre Demokratievorstellung, ist eng und mehr als mit anderen Prinzipen oder Werten mit der Norm der Volkssouveränität verbunden. Eine Klärung des Demokratieverständnisses bei Pegida muss also bei der Bestimmung ihrer Konzeption von Volkssouveränität beginnen. Dazu gehört auch die Klärung des Verständnisses von Volk.
Diese Arbeit kommt zu folgenden Thesen: Pegida hat ein konkretistisches Verständnis von Volkssouveränität als unmittelbare Äußerung eines kollektiven, einheitlichen Willens. Weil Pegida das Volk strikt homogen begreift, kann es überhaupt nur einen eindeutigen Einheitswillen haben, der nicht vermittelt werden muss. Vermeintliche Gefahren für die Homogenität des Volkes sind eine Ursache, warum die Volkssouveränität bei Pegida angerufen wird. Somit kann am Begriff Volkssouveränität gezeigt werden, was bisherigen Studien nicht gelang: Dass der Rassismus bei Pegida und ihre autoritäridentitäre Vorstellung demokratischer Ordnung keinesfalls zu trennen sind. Im zentralen Prinzip Volkssouveränität sind der völkische Nationalismus und der Autoritarismus der Pegida-Bewegung verbunden.