In Ablehnung politischer „Technokratie“ wird oft der Wunsch nach „leidenschaftlicher“ Politik laut. Doch wenn Politiker_innen Gefühle zeigen, wird Ihnen zumeist Unsachlichkeit, Schwäche oder die Absicht der Manipulation unterstellt. Interessant wird dies besonders im Zusammenhang mit Geschlechterbildern: der polternden Staatssekretär wird als stark, die laute Ministerin als hysterisch abgestempelt.
Auch wenn Emotionen ideologisch vereinnahmt und politisch instrumentalisiert werden können, sind sie wichtige Grundlagen des politischen Handelns. So mehren sich auch in der Politikwissenschaft die Versuche, Emotionen als Analysekategorie in die Forschung und Theoriebildung einzubinden.
Mit unseren Gästen wollen wir die Rolle der Emotionen in der Politik und politischen Wissenschaft diskutieren und dem Einfluss von Emotionen und Emotionalität in Politikstilen und politischen Karrieren nachgehen.
Unsere Gäste:
Dr. Paula Diehl, Humboldt Universität zu Berlin, Institut für Sozialwissenschaften,
Petra Kirberger, PR- und Politikberaterin und Wahlkampf-Expertin,
Heide Oestreich, Redakteurin der taz
Moderation: Prof. Dr. Mark Arenhövel, Lehrstuhl Politische Theorie und Ideengeschichte, TU Dresden