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Intakte Moore speichern Wasser und bis zu sechsmal mehr Kohlenstoff als Wald. Der in einem Moor entstehende Torf besteht zu mehr als 50 Prozent aus Kohlenstoff! Und so verwundert es nicht, dass allein 1,3 Milliarden Tonnen Kohlenstoff in Deutschland in (noch) vorhandenen Moorflächen gespeichert sind.
Intakte Moore können rund 90 Prozent des Niederschlagwassers aufnehmen.

Nasse Moore bieten seltenen und bedrohten Pflanzen und Tieren letzte Rückzugsorte. Sie tragen klanghafte Namen wie Seggenrohrsänger, Große Moosjungfer, Hochmoor-Perlmutterfalter, Großer Moorbläuling, Alpen-Smaragdlibelle oder Firnisglänzendes Sichelmoos.

Moore werden auch als "Nieren der Landschaft" bezeichnet. Aus dem gespeicherten Wasser filtern sie Nähr- und Schadstoffe heraus und tragen damit erheblich zur Reinhaltung von Seen und Teichen, aber auch Bächen und Flüssen bei.

Doch über 90 % aller Moorflächen sind in Deutschland trockengelegt und werden überwiegend für die Land- und Forstwirtschaft genutzt.
So wurde Nutzfläche gewonnen, aber wertvolle Wasser- und CO2-Speicher gingen verloren. CO2-Senken werden zu CO2-Quellen, die die Klimakrise weiter befeuern: Trockengelegte Moore sind für 7 Prozent aller Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich.

Jährlich gibt ein Hektar Maisfeld auf einem trockengelegten Moor so viele Treibhausgase ab, dass Du dafür mit einem Kleinwagen 4,5-mal um die Erde fahren könntest.

Wiedervernässung von Mooren: unerlässlich!

Wiedervernässung – also Mooren wieder Wasser geben – ist Klima- und Wasserschutz!
Dafür gibt es nicht DEN Plan, denn jedes Moor ist anders. Wo kommt das Wasser her? Wie stark ist die Torfschicht? Wie gut nimmt der Boden noch Wasser auf? Welche Pflanzen und Tiere haben sich auf dem trockengelegten Moor angesiedelt und würden ihren Lebensraum verlieren, wenn es wiedervernässt wird? Soll das trockengelegte Moor weiterhin bewirtschaftet werden? Alle diese Fragen müssen im Vorfeld geklärt werden.

Wiedervernässung ist komplex und braucht politischen Willen und Expert*innen, gesellschaftliche Akzeptanz und Unternehmensgeist.
Skepsis und Zurückhaltung gegenüber Wiedervernässungsmaßnahmen sowie zu wenige Expert*innen, die sich konkret mit Fragen rund um die Wiedervernässung beschäftigen, erschweren die "Moor-Transformation". Es fehlen Märkte und Weiterverarbeitungsmöglichkeiten für auf Moorflächen gewachsene Produkte. Wiedervernässte Moore zu bewirtschaften, ist kostenintensiv und für Landwirt*innen kaum zu stemmen.

Und Wiedervernässung braucht vor allem eins: Wasser. Das wird aber immer knapper. Längere Trockenheit und absinkende Grundwasserspiegel werden zum Problem.
Ist das Moor hingegen wieder nass, kann es große Wassermengen speichern und den Wasserhaushalt auch in trockenen Zeiten stabilisieren.