Podium: Kann und soll die NPD verboten werden?

Demonstration gegen die NPD in Hellersdorf.

Die Verhandlung über das Verbot der NPD vor dem Bundesverfassungsgericht wird voraussichtlich in den kommenen Wochen beginnen. Am 28. Oktober 2015 diskutierten Expert/innen in der Heinrich-Böll-Stiftung die Erfolgsaussichten des Verbotsantrages. Der Video-Mitschnitt.

Der Bundesrat hat im Dezember 2013 beim Bundesverfassungsgericht den Antrag auf Verbot der NPD gestellt. Das Bundesverfassungsgericht hat mit Beschluss vom 19. März 2015 den Innenministern aufgegeben, die tatsächliche Abschaltung der V-Leute in den Führungsgremien der NPD nachzuweisen. Am 15. Mai 2015 haben die Prozessvertreter des Bundesrats umfangreiches Aktenmaterial nachgeliefert. In einem Schreiben des Berichterstatters des Bundesverfassungsgerichts hat das Gericht zudem weitere Nachweise für das "aggressiv-kämpferische Verhalten" der NPD gefordert.

Die Verhandlung beim Bundesverfassungsgericht wird voraussichtlich in den kommenen Wochen beginnen.

Wir fragten nach den aktuellen Zielen, Mitteln und Erfolgen der Politik der NPD in lokalen Räumen und ihren Wirkungen auf die "demokratische Kultur" von Regionen. Insbesondere wurde diskutiert, ob die Aktionen der NPD tatsächlich so erfolgreich sind, dass ein offener politischer Prozess im Sinne des grundgesetzlichen Demokratieprinzips nicht mehr stattfinden kann, ob die NPD bei den aktuellen rassistischen Ausschreitungen tatsächlich eine wesentliche Rolle spielt und ein Parteiverbot mit dieser Rolle begründet werden kann.

Unterschiedliche Auffassungen gab es über die Erfolgsaussichten des Verbotsantrages. Einigkeit herrschte allerdings darüber, dass dieses Verbot allein die rassistische Gewalt der letzten Wochen und Monate nicht eindämmen kann.

Video-Mitschnitt der Podiumsdiskussion vom 28. Oktober 2015

 

Kann und soll die NPD verboten werden? - Heinrich-Böll-Stiftung

video-thumbnailDirekt auf YouTube ansehen

Mit:

  • Holger Stahlknecht, CDU, Innenminister des Landes Sachsen-Anhalt
  • Dr. Horst Meier, Publizist
  • Michael Nattke, Kulturbüro Sachsen
  • Moderation: Sebastian Striegel, Bündnis 90/Die Grünen, MdL, Sachsen-Anhalt