Erinnert man sich an die Wulff-Affäre und die Furcht vor einer „neuen politischen Geschenkökonomie“ (C. Bieber) so scheinen ethische Fragen im politischen Entscheidungsprozess kaum noch in Reinform zu existieren. Oft beeinflussen Faktoren wie Effizienz, „Alternativlosigkeit“ oder Geheimhaltung den Prozess und das Ergebnis politischer Entscheidungsfindung. Es ist daher die Frage welche Rolle Ethik im politischen Tagesgeschäft hat und wie sich dies auf die Arbeitsweisen von Politikern, politischen Beratern oder Lobbyisten auswirkt. Gleichzeitig spielt auch die Wahrnehmung von Ethik im Politikmanagement durch die Gesellschaft eine bedeutende Rolle. Vermeintlich unethisches Verhalten treibt einen Keil zwischen Wähler_innen und Politiker_innen kann so auch ein Grund für postdemokratische Tendenzen sein.
Christoph Bieber ist seit Mai 2011 ist er Inhaber der Welker-Stiftungsprofessur Ethik in Politikmanagement und Gesellschaft an der NRW School of Governance, Universität Duisburg-Essen. Darüber hinaus ist er Mitglied im Zentrum für Medien und Interaktivität, im Redaktionsbeirat des Magazins Politik & Kommunikation und Gründungsvorstandsmitglied von pol-di.net e.V, dem Träger von Politik-digital. Neben seinen Forschungstätigkeiten im Bereich der Ethik und Verantwortung in der Politik und des Ethik-Managements untersucht er weiterhin das Verhältnis von Medien und Demokratie, sowie Internet und Politik.
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