Alles, was man anfasste, war neu

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Andrea Spee-Keller, geboren 1958, Gleichstellungsbeauftragte, verheiratet, 4 Kinder 

Andrea Spee-Keller war Gast bei einer öffentlichen Veranstaltung von Weiterdenken am 19. November 2009 im Stadtmuseum Dresden unter dem Titel:

„Ohne Frauen ist kein Staat zu machen - die Wende und die Frauen“

Das Interview führte die Journalistin Claudia Hempel (http://www.claudia-hempel.com/)

Das komplette Interview kann hier nachgelesen werden (pdf-Datei, 80 kB).

 

Wo waren Sie am 9. November 1989, am Tag der Maueröffnung?

Ich bin von einer Einwohnerversammlung gekommen. Und als ich wieder nach Hause kam, sagte mein damaliger Mann zu mir: „Du, die Grenzen sind offen.“ Wir hatten keinen Fernseher, insofern konnten wir das dann alles nicht am Fernseher verfolgen, aber es war sehr verblüffend. Ich konnte es am Anfang gar nicht glauben.

Was ging Ihnen dabei zuerst durch den Kopf?

Das war eine komische Situation. Einerseits wollten wir ja tatsächlich in der DDR etwas verändern und dann diese Nachricht: Die Grenzen sind offen! – das war unfassbar. So bah. Ich habe mich unheimlich gefreut, auch wenn das alles noch weit weg war für mich.

Aus was für einem Elternhaus kommen Sie?

Mein Vater ist selbstständiger Handwerker gewesen. Er hatte eine Uhrenwerkstatt und insofern gehörten wir nicht zur Arbeiterklasse sondern eher zum Bereich der Selbstständigen, also in diesem Falle der selbstständigen Handwerker. Mein Vater war in der NDPD – in der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands. Ich denke, dass er da in den 50er Jahren eingetreten ist. Ein Stück weit auch aus Angst.

Angst wovor?

Die Handwerker hatten ständig Angst davor, dass sie verstaatlicht werden können. Das war ein ständiges Thema. In Bautzen gab es ja auch das Internierungslager. Hier sind sehr viele Menschen eingesperrt worden und das schwang alles so untergründig mit, dass man plötzlich seiner ganzen Existenz beraubt werden kann.

Und Ihre Mutter?

Meine Mutter ist Krankenschwester von Beruf und sie hat gearbeitet, bis meine Schwester so ungefähr 5 Jahre alt war, dann ist sie zu Hause gewesen. Ich bin auch nicht in den Kindergarten gegangen, was für eine DDR-Kindheit sehr untypisch war.

Hat die Kirche in Ihrer Familie eine Rolle gespielt?

Nun nicht in dem Sinne, dass wir jeden Sonntag in die Kirche gegangen wären. Es kam mehr von der Familie meiner Mutter her. Meine Großmutter war sehr kirchlich und dadurch kam der Kontakt zustande. Ich glaube, mein Vater ist erst in die Kirche wieder eingetreten, als meine Eltern geheiratet haben. Ich bin konfirmiert, war in der Christenlehre und später in der Jungen Gemeinde.

Waren Sie in der Schule bei den Jungpionieren?

Ja. Zum Glück waren meine Eltern da nicht so, dass sie mir das verboten hätten. Ich denke, das wäre für mich schwierig gewesen, da außen zu stehen. Für die Kinder, die das erlebt haben, war es bestimmt schwer. Andererseits verstehe ich auch, dass christlich geprägte Elternhäuser das ihren Kindern verboten haben.

Hat Sie die Junge Gemeinde politisiert?

Als es 1981 um die Aktion „Schwerter zu Pflugscharen“ ging, hatte ich auch so einen Aufnäher auf meiner Jacke und bin damit durch Bautzen gelaufen. Irgendwann bin ich einem älteren Herrn begegnet, der kam direkt auf mich zu und hat mich plötzlich so etwas von angeschrien und beschimpft, dass ich extrem erschrocken bin. Ich fand diese Situation sehr bedrohlich. Ich habe das gar nicht so als Gefahr gesehen, sondern einfach gedacht, das ist mein Recht, so etwas zu tragen. Wir haben natürlich darüber diskutiert, dass es auch gefährlich sein kann, aber wenn es so ganz direkt und hautnah passiert, ist das schon etwas anderes. Ich war mir danach sehr unsicher, wie ich mich verhalten soll. Abmachen? Oder die nächste Konfrontation erleben? Ich habe den Aufnäher behalten.

Wie kam es zu ihrer Berufswahl?

Ich hatte keine Wahl.

Inwiefern?

Es war klar, dass die Tochter eines Uhrmachers auch Uhrmacherin wird.

Was wollten Sie denn werden?

Ich wollte Unterstufenlehrerin oder Krankenschwester werden.

Gab es da Diskussionen in der Familie oder haben Sie sich stumm gefügt?

Es gab keine Diskussionen. Ich denke, dass das Verhältnis zu meinem Vater so war, dass da einfach nicht diskutiert wurde. Über solche Dinge wurde bei uns in der Familie nicht gesprochen.

Zum Beispiel die Stärke und Unterstützung, die ich meinen Kindern gegeben habe, die habe ich bei meinen Eltern nicht gekriegt. Aber so war es halt. Ich habe mich gefügt.

Die Ausbildung als Uhrmacherin haben Sie also angefangen?

Ich habe zweieinhalb Jahre meine Ausbildung gemacht und gleich meine Meisterausbildung an- und auch abgeschlossen. Ich habe aber immer gewusst: Ich bleibe nicht in diesem Beruf. Das war mir zu eng. Obwohl ich da gar nicht ungeeignet war und es mir auch teilweise Spaß gemacht hat, wollte ich aus dieser Werkstatt raus.

Waren Sie während der Wende politisch sehr engagiert?

Es gab viele Veranstaltungen in der Kirche und es war eine sehr bewegte Zeit. Leider konnte ich ja dann nicht mehr so viel mit machen, weil ich mein Kind stillen musste, abends nicht mehr weggehen konnte und alles immer nur am Rand mitbekommen habe. Ich erinnere mich noch an einen Abend, als die Kinder schon im Bett waren und geschlafen haben, da habe ich mich schnell aus dem Haus gestohlen, bin in die Kirche gerannt und habe wenigstens noch eine halbe Stunde von dem mitbekommen, was da passiert.

Ich habe bei den ganzen Aktionen und Demonstrationen in Bautzen damals eher eine beobachtende Rolle gespielt. Ich war ja draußen, wegen der Kinder. Wir haben zwar im Familien- und Freundeskreis viel darüber diskutiert, aber ich habe nicht aktiv irgendwo mitgewirkt.

Aber andererseits waren Sie ja doch bei vielen Veranstaltungen dabei!

Zu denen, die vormittags liefen und wo man seine Kinder mitbringen konnte.

Im März 1990 gab es im Theater in Bautzen einen Aufruf von Frauen. Da hieß es, in dieser Zeit, in der sich so vieles, so rasant verändert, müssen wir unsere eigenen Interessen vertreten. Und da bin ich hin. Ich glaube, so wie es mir ging, so ging es vielen Frauen damals, sie wollten mitmachen, wollten mit dabei sein, wussten aber nicht mit ihren Kindern wohin.

Wir haben viel diskutiert, was wir wollen und in welchem Rahmen wir es wollen. Gründen wir einen Verein? Oder eine Partei? In Berlin gab es ja den UFV, den Unabhängigen Frauenverband. Auch der §218 hat natürlich eine Rolle gespielt.

Hatten Sie schon zu DDR-Zeiten ein feministisches Bewusstsein?

Ich glaube, es ist bis 1989 schon so gewesen, dass ich keine Feministin war. Ich überlege gerade, wie ich eigentlich meine Rolle gesehen habe. Ich habe mich schon sehr in meiner Rolle als Mutter wohlgefühlt. Ich wollte meine Kinder auch nicht unbedingt in die Krippe geben, also von daher fand ich das dann schon für mich okay. Auch diese Vorstellung, nicht mehr in die Uhrenwerkstatt zurück zu müssen war für mich okay.

Aber dieses Bewusstsein, dass es eine Ungleichheit zwischen Frauen und Männern gibt, das ist dann erst in der Wende entwickelt worden. Das lief parallel zum Kennenlernen der Frauenbewegung. Dieses erste Treffen im Theater war sehr wichtig.

Was wurde dort beschlossen?

Wir hatten das Ziel, einen Verein zu gründen und später sind zwei Frauen von uns an den Runden Tisch gegangen, der auch komplett mit Männern besetzt war. Es waren eben immer überwiegend Männer, die das Wort ergriffen haben. Ich weiß nicht, warum so wenige Frauen sich in den Vordergrund gerückt haben. Ich glaube nicht, dass die nichts zu sagen hatten, aber das einfach selbst in die Hände zu nehmen und zu sagen: So, jetzt sprechen wir! – Das haben wenige gemacht. Das hängt sicherlich damit zusammen, dass wir es auch nicht gewohnt waren, öffentlich zu sprechen, es gab ja auch wenige Vorbilder. Die Vorbilder, die wir hatten, wie zum Beispiel Margot Honecker, die fanden wir auch wenig erstrebenswert. Die typische ostdeutsche Frau, hat sich mehr eingeordnet. Für Männer war es insofern einfacher, für sie gab es Vorbilder.

 

 

Wie ging es weiter?

Wir sind zum Rat des Kreises gegangen und haben einfach gesagt. So, wir sind hier eine Frauengruppe und wir brauchen einen Treffpunkt. Wir wollen ein Frauenzentrum haben. - Es passte insofern ganz gut, da die Stasi ja gerade in Auflösung begriffen war und so waren die ganzen Häuser und Wohnungen, in denen die konspirativen Treffs stattfanden, leer. Wir bekamen eine Wohnung in der Reichenstrasse angeboten, in einem Privathaus. Das war eine Wohnung, die ehemals konspirativer Treffpunkt war. Dort, in diesen Räumen, ist heute noch das Frauenzentrum von Bautzen.

Wie groß war die Gruppe?

Wir waren vielleicht 15-30 Frauen, der harte Kern etwa 10 – 12. Die aktiven Frauen waren eigentlich die, welche kleine Kinder hatten und mit den Kindern zu Hause waren. Sie hatten einfach die meiste Zeit und in dieser Zeit der ganzen Umbrüche haben sie einfach auch ein neues Betätigungsfeld gesucht, vermute ich mal. Sie hatten zwar immer die Kinder im Gepäck, aber sie konnten sich um viele Dinge kümmern und das war sehr hilfreich.

Die Fraueninitiative war einer der ersten Vereine, wir haben im Mai 1990 schon unseren Verein gegründet und eingetragen lassen.

Welche Themen waren Ihnen da wichtig?

Das Thema Gewalt gegen Frauen war für mich sehr wesentlich, denn ich hatte eine Freundin, die in den 80er Jahren genau mit diesem Problem zu tun hatte. Sie hatte einen Mann, der sie geschlagen hat und das war für mich ein entscheidender Ausgangspunkt. Wir haben versucht, sie zu unterstützen, haben auch versucht, zwischen den Partnern zu vermitteln, was natürlich sehr schwierig war und ich habe gespürt, wenn man versucht, so eine Krisensituation privat zu regeln, dass man dann sehr schnell an seine Grenzen kommt. Teilweise hat die Freundin auch bei uns zu Hause mit ihren Kindern gewohnt und wir waren irgendwann natürlich völlig überfordert, weil man da ja auch mit hineingezogen wird.

Wir haben auch versucht, dem Mann eine Therapie zu vermitteln, der sollte zu dem Maaz nach Halle gehen. Das war ja damals auch so etwas Neues, dass da ein Therapeut war, der versucht hat, etwas anderes zu machen. Das hat er aber abgelehnt. Also unsere Versuche da zu vermitteln funktionierten nicht und die Ehekrise wurde immer massiver. Aber diese Erfahrung hat mir vermittelt, dass es öffentliche Räume und staatliche Hilfen für solche Momente geben muss.

Der § 218 – inwiefern hat der eine Rolle gespielt?

Es gab ja diese großen Demonstrationen in Berlin. Das war 1991. Ich bin da selbst zwar nicht dabei gewesen, aber ich habe es intensiv verfolgt. Ich hatte Kontakt zu dieser Gruppe Mütter Courage in Hamburg und über die Mütter Courage habe ich eine Ausstellung zum §218 nach Bautzen geholt. Da wurde informiert, was es bisher gegeben hat, was jetzt geplant ist und welche Vorstellungen die einzelnen Parteien zum Schwangerschaftsabbruch haben.

Innerhalb dieser Ausstellung haben wir auch direkt auf der Strasse Umfragen gemacht und dadurch hatten wir auch eine große Öffentlichkeit. Eine der Frauen aus Hamburg ist auch selbst noch nach Bautzen gekommen, um die Ausstellung zu präsentieren. Das war noch sehr lustig, weil sie sich auch völlig in der Geographie verschätzt hatte. Sie war der Meinung, sie sei in ein paar Stunden von Hamburg nach Bautzen gefahren und kam dann mehrere Stunden zu spät, weil sie sich völlig vertan hatte.

Das war eine wunderbare Zeit, weil da so viel passierte. Alles, was man anfasste war neu.

Wie wurden Sie Gleichstellungsbeauftragte?

Wir hatten ja im Westen zwei Partnerstädte. Worms und Heidelberg. Dadurch hatten wir ziemlich zeitig Kontakt zu dem Dachverband der Frauenvereine in Worms. Die Vorsitzende des Dachverbands war sehr zeitig schon bei uns, sie kam einfach her und hat sich gesagt, ich schaue mir einfach mal an, was die so machen.

Von ihr haben wir das erste Mal gehört, dass es in Worms eine Gleichstellungsbeauftragte gibt und was die so macht. Da haben wir gesagt: „Das finden wir toll. Wir wollen auch eine.“

Und sie hat uns gesagt, bei den Kommunalwahlen im Mai müsst Ihr versuchen, eine Stelle für eine Gleichstellungsbeauftragte zu fordern.

Wir haben an alle Parteien, die sich zur Wahl gestellt haben, einen Brief geschrieben und nach der Wahl haben wir uns an den neuen Bürgermeister gewandt und nachgefragt. Da kam dann die Antwort: Na ja, wir warten erst einmal ein bisschen. Das muss ja nicht gleich am Anfang sein. Da haben wir gesagt, wir möchten das aber schon jetzt einrichten. Daraufhin wurde die Stelle ausgeschrieben und plötzlich war die Frage: Wer von uns bewirbt sich denn jetzt auf die Stelle? Wir haben uns als Gruppe zusammengesetzt und beraten, wer es machen könnte und während der Beratung kam raus, dass niemand konnte. Alle waren irgendwo in anderen Zusammenhängen eingebunden und konnten keine Vollzeitstelle übernehmen. Für mich war das auch nicht unbedingt oberste Priorität, denn meine Tochter war noch sehr klein, 9 Monate, und ich wollte sie auch nicht unbedingt wegschicken, also in die Krippe geben, um diese Arbeit zu machen. Ich fühlte mich auch selbst noch nicht reif für eine solche Aufgabe. Ich bin dann aber von den anderen Frauen direkt angesprochen worden, ob ich es nicht machen wolle. Dann habe ich es mir noch einmal intensiv durch den Kopf gehen lassen und mich beworben.

Das war praktisch Ihre erste Bewerbung im Leben.

Ich kann mich gar nicht mehr so richtig erinnern. Aber es gab keine großen Gespräche, sondern man wurde einfach eingestellt. Das glaubt einem ja heute keiner mehr. Es gab zwar noch andere Bewerberinnen habe ich mal gehört, aber die kamen nicht aus unserem Kreis und ich weiß auch nicht wer das war. Aber mit heute ist das einfach nicht mehr vergleichbar. Heute kann keine Uhrmachermeisterin Gleichstellungsbeauftragte werden. Dieser ganze Marathon um Arbeitsplätze und Qualifikationen das ging erst später los.

Wie war der Start im Rathaus?

Ich habe am 1. August ein Zimmer mit einem Schreibtisch und Kugelschreiber zugewiesen bekommen und das war´s. Mein großes Glück war einfach die Verbindung zur Fraueninitiative, so dass ich einen Ansatzpunkt für wichtige Themen hatte. Es gab in der Region viele Fortbildungen und Schulungen, dann wurde ja das Frauennetzwerk für den Bezirk Dresden, so hieß das damals noch, gegründet und durch diese schnelle Vernetzung ging es sehr rasch auch in die intensive inhaltliche Arbeit.

Ich habe Gesprächskreise für Frauen über 50 organisiert. Die waren ja betroffen. Sie flogen scharenweise aus den Betrieben raus und es war klar, dass sie in ihrem Alter nicht so schnell etwas wieder finden.

Das Frauenschutzhaus war natürlich auch ein wichtiges Thema und aber auch die sozialen Probleme, die damit zusammen hingen, aufzugreifen.

Wenn Sie die Rolle der Frau zu DDR-Zeiten und heute vergleichen, was fällt Ihnen da auf?

Ich denke, das kommt immer auf die ganz persönliche Situation an. Viele Frauen haben es ja als ganz großen Verlust erlebt, die Frauen, die ihre Arbeit verloren haben und einfach zu alt waren, um etwas Neues aufzubauen.

Oder auch die Frauen, die in dem System DDR gut klar gekommen sind. Ich hatte jetzt kürzlich wieder ein Gespräch mit einer Frau, die mir sagte: Ich war so glücklich in meiner Frauenbrigade, das hat für mich einfach alles gestimmt. – Sicher für so eine Frau ist der Verlust immens. Aber ich denke, dass ist eine ganz individuelle Erfahrung.

Ich möchte die Wende nicht missen, aber das hängt wahrscheinlich mit meinem Alter zusammen und den Möglichkeiten, die ich hatte.

Und wie würden Sie die Frage als Gleichstellungsbeauftragte beantworten?

Das ist schwer zu beantworten. Meine großen Töchter sind jetzt gerade Anfang 20 und für die steht die Welt offen. Natürlich haben Sie auch diese Möglichkeiten, weil sie entsprechend gefördert wurden. Sie haben Abitur gemacht, sie werden studieren. Das einzige Problem, mit dem sie sich herumschlagen müssen, ist die Auswahl. Sie müssen sich irgendwann einmal festlegen und entscheiden: Was will ich studieren? Wie soll mein Leben später einmal aussehen? Bei mir war das ganz anders. Das wurde eben einfach entschieden, da musste ich gar nicht überlegen. Das kann man nicht vergleichen.

Überwiegt der Gewinn oder der Verlust?

Einerseits ist heute viel mehr Eigeninitiative gefragt, man muss ständig fit sein, flexibel und allzeit bereit. Und wer das nicht leisten kann, für den ist das wirklich schwer. Aber persönlich denke ich, die Gestaltungsspielräume sind vielfältiger geworden. Wir leben in einer Demokratie, das ist doch eine Errungenschaft. Früher hatten wir eine Diktatur und das hat man an allen Ecken und Enden gemerkt. Die Wirtschaft lag am Boden, die Natur war zerstört, da gab es wenig Zukunft. Ich kann trotzdem nicht sagen, dass es eine bessere Welt ist heutzutage, ich kann mich nicht festlegen, ob es ein Gewinn oder ein Verlust ist.