Titelbild der Broschüre "Noch einmal möchte morgens ich erwachen...". Es zeigt mehrere Personen auf einer Straße stehend.
Publikation

Noch einmal möchte morgens ich erwachen...

Spurensuche durch Pirna und Porschendorf. Eine Wandertour
Kostenlos

Der Band "Noch einmal möchte morgens ich erwachen..." ist so etwas wie ein Reisebuch – eine Empfehlung zum Spazierengehen. Er durchstreift Pirna und sein Umland. Wir begeben uns auf die Spuren einer vergessenen Familie: der Familie Scooler. Außerdem besuchen wir Orte der Zwangsarbeit, der Verfolgung von politischen Gegner*innen, der Bücherverbrennung und der »Euthanasie« im Nationalsozialismus.

Die Shoah, die Verfolgung und Ermordung der europäischen Jüdinnen und Juden, und das Erinnern an sie ist nicht Teil unseres Alltags. Zu wenig bekannt und gekennzeichnet ist diese Geschichte. Wer hat hier gelebt und gewirkt, wer war Teil der Nachbarschaft? Wer musste gehen, wurde verfolgt und ermordet? Wessen Spuren suchen wir auf diesem Spaziergang?

Der Band erzählt die Geschichte der Familie Scooler, von Rose und ihren Söhnen Werner und Walter. Familie Scooler hat einen großen Anteil an der Lokalgeschichte – eine Fabrikantenfamilie, lokal und überregional wirkend. Sie betrieben eine Fabrik für Papierwaren in Porschendorf, sie waren Arbeitgeber und Stifter eines Ferienlagers für jüdische Kinder im Gesindehaus ihres Anwesens. Sie wurden im Nationalsozialismus als Jüdinnen*Juden verfolgt, sie haben zwischen Exilsehnsucht und dem sich nicht Vertreibenlassen gehadert. Sie haben versucht, sich zu schützen, aber auch anderen geholfen, indem sie sie beschäftigten. Die Geschichte der Familie Scooler nimmt ihren Ausgang in Pirna, sie ist aber eben auch europäische Geschichte. Die Verbrechen fangen lokal an. Doch wir kommen der Shoah nur nahe, wenn wir das Lokale mit der europäischen Dimension des Verbrechens verbinden. Die unfreiwillige Reise durch Europa beinhaltet Stationen der Verfolgung in Ghettos und Konzentrationslagern. Der Spaziergang zeugt neben der Lokalgeschichte von Hilfe, Selbsthilfe, Widerständen und einem Kampf ums Überleben.

Die Broschüre ist das Resultat aus Workshops zur Lokalgeschichte mit Geflüchteten und Zugewanderten im Projekt Lebensspuren: meine. eure.unsere. Sie fußt auf eigenen und auf den langjährigen Recherchen des Lokalhistorikers Hugo Jensch. Außerdem bedanken wir uns bei der Großnichte von Rose Scooler – Sibyl Ruth. Die Broschüre gibt Einblicke in ihr Familienarchiv: Gedichte von Rose und Fotografien und andere Materialien.

Produktdetails
Veröffentlichungsdatum
August 2021
Herausgegeben von
AG Asylsuchende Sächsische Schweiz/Osterzgebirge e.V., AKuBiZ e.V. und Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen e.V.
Seitenzahl
78
Sprache der Publikation
Deutsch
ISBN / DOI
978-3-946541-41-7
Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Praktisches zur Tour

Station 1: Ehemalige Volksbuchhandlung in Pirna
Bücherverbennungen im Nationalsozialismus

Station 2: Pirnaer Gedenkspur
Euthanasie

Station 3: Gedenktafel Familie Jurmann in Pirna
Ausgrenzung und Verfolgung von Jüdinnen und Juden

Station 4: Wohnhaus von Ernst Noack in Pirna
Verfolgung politisch Andersdenkender und frühe Konzentrationslager

Station 5: KZ-Außenlager Pirna/Mockethal-Zatzschke »Dachs VII«
Die nationalsozialistischen Konzentrationslager

Station 6: Villa Rosa – Familie Scooler in Porschendorf
Werner Scooler – Von der gescheiterten Ausreise bis zur Ermordung
Auswanderung und Exil
Ghetto und Vernichtungslager
Walter Scooler – Zwangsarbeit, Überlebenskampf und Neuanfang
Zwangsarbeit
Rose Scooler – Die dichtende Zeitzeugin
Konzentrationslager Theresienstadt
Das Kinderferienlager

Station 7: Ehemalige Firma Louis Fürstenheim – Die Papierfabrik der Familie Scooler in Porschendorf
Enteignung

Glossar

Impressum

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